Ausgrabungen der mittelalterlichen Brückemühle

Die Weiskircher „Brückenmühle“ ist urkundlich erstmals im Jahre 1473 erwähnt, als sich Diether von Isenburg Graf zu Büdingen und Graf Philipp I. von Hanau-Münzenberg über ihre Besitzungen unter anderem in Weiskirchen verglichen. Der Standort der alten Brückenmühle war in der heutigen Pfarrgasse. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Mühlenbetrieb eingestellt, danach wurde das Anwesen als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt, bis die Gebäude in den 1960er Jahren verschwanden und das Grundstück unter anderem als Parkplatz genutzt wurde.

Vor einer anstehenden neuen Bebauung wurde durch das Denkmalamt des Kreises Offenbach eine archäologische Untersuchung des Geländes durchgeführt. Die Ausgrabungen leitete die Archäologin Gesine Weber von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises Offenbach, der HGV begleitete die Grabungsarbeiten.

Zunächst wurde ein Graben von Ost nach West gezogen. Dabei fand man die Außenwand des Mühlengebäudes. Ab Februar 2022 erfolgte eine gezielte Ausgrabung innerhalb der erhaltenen Umfassungsmauern der Mühle.

Außerhalb der Mühle an der Mauer zum Nachbargrundstück konnte bereits frühzeitig ein großer Holzbalken gefunden werden, der eine Rinne aufweist, durch die früher ein Seil gelaufen sein könnte. Dieser Balken ist Teil eines Eichenstamms, der nach einem vorliegenden Gutachten im Jahr 1377 zu wachsen begann und seinen letzten Jahresring 1496 ausweist. Er dürfte 1517 gefällt worden sein.

Zudem wurde ein Holzbalken an der Wand zum ehemaligen Wohnhaus gefunden, der im Jahr 1503 gefällt worden sein dürfte. Weitere Holzfunde konnten ebenfalls ins 16. Jahrhundert datiert werden. Sie könnten auf bekannte Reparaturen der Mühle aus dieser Zeit hindeuten.

Wir gehen davon aus, dass die Mühle im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges zerstört und danach wieder aufgebaut wurde.

Es bleibt interessant.

Aktuelles

IDas Buch "125 Jahre Rodgaubahn" ist beim Heimat- und Geschichtsverein Weiskirchen erhältlich.

Es kann jeden Donnerstag zwischen 10 Uhr und 13 Uhr in den Räumen des Museums, Bahnhoftstraße 8, gegen eine  Spende abgeholt werden.
Gerne nehmen wir Ihre Bestellung auch telefonisch unter
 0151/23608217 entgegen.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme

 

 

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© Helmut Trageser